Veröffentlichungen
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karin kneffel. looking glass
Katalog zu den Ausstellungen in der Galerie Klaus Gerrit Friese, Stuttgart, sowie in der Städtischen Galerie Offenburg (2008). Texte: Marion Ackermann und Catrin Lorch in deutscher und englischer Sprache. Stuttgart 2008. 104 Seiten mit 51 farbigen Abbildungen. € 32,–
Die neuesten Aquarelle und Gemälde Karin Kneffels werden vorgestellt. Das Querformat des Buches nimmt dabei auf die Formate einiger großer Arbeiten Bezug. Die für Kneffel charakteristische Doppelbödigkeit (Catrin Lorch) kommt in beiden Techniken zum Ausdruck. Die Aquarelle zeigen Menschen im Museum - die Grenzen zwischen den Bildinhalten und den Betrachtern sind fließend; es kommt zu interessanten Zwiegesprächen zwischen Mensch und Bild. Die Kunstjournalistin Catrin Lorch erläutert die spezielle Perspektive dieser Arbeiten.
Marion Ackermann, Direktorin des Stuttgarter Kunstmuseums, nimmt in ihrem Beitrag Kneffels Beziehungen zu Lewis Carrols Buch Through the Looking Glass unter die Lupe. Insbesondere auf die teilweise unaufgelösten Grenzwanderungen zwischen Innen- und Außenraum, wie sie in den jüngsten Gemälden thematisiert werden, geht sie ausführlich ein. Ausgezeichnete Abbildungen, Ausstellungsverzeichnisse und biografische Hinweise runden den Katalog ab.
Karin Kneffel. Verführung und Distanz
Katalog zur Ausstellungs-Serie im Ulmer Museum, im ALTANA Kulturforum Bad Homburg v.d.H. und im Mönchehaus-Museum für Moderne Kunst Goslar (2006). Texte: Brigitte Reinhardt, Johannes Janssen und Annelie Pohlen. Texte in deutscher und englischer Sprache. Köln: Wienand, 2006. 144 Seiten mit 85 farbigen und 24 s/w Abbildungen. 34 Euro
"Karin Kneffels Bilder faszinieren durch eine nahezu haptische Präsenz und sinnliche `Schönheit´. Die Malerin beschreibt mit meisterlicher Präzision ruhige Sujets des Alltags wie porträthafte Tierköpfe , Früchte oder menschenleere Innenräume. Der nahsichtige Blick und die extremen Ausschnitte rücken die Darstellungen zum Betrachter, große Bildformate steigern den Eindruck bis zur Überwältigung. Die realistische, glatte Malweise schafft dagegen Distanz" (aus dem Vorwort). Dieser Katalog dreier Stationen gibt mit rund 80 Ölbildern und Aquarellen Einblick in Kneffels künstlerische Arbeit der letzten 10 Jahre.
Die ausgezeichnet reproduzierten Bilder werden umrahmt von Texten von Brigitte Reinhardt, Johannes Janssen und Annelie Pohlen. Vor allem letztere bringt vieles, das die Arbeiten Kneffels charakterisiert, auf den Punkt, wenn sie unter dem Titel "Verführung und Distanz in Karin Kneffels Malerei" meint: "Alles ist präzise, schön und - auch unheimlich fern!" Biografische und bibliografische Angaben runden dieses aufwändig produzierte Buch ab.
Karin Kneffel
Katalog zur Ausstellung in der Kunsthalle Emden (2001). Hrsg.: Achim Sommer, Texte: Achim Sommer und Daniel Spanke, Emden, 2001. 56 Seiten, 28 Abbildungen. 20 Euro
Die Werkschau in der Emdener Kunsthalle war Kneffels bis dato umfangreichste Museumsausstellung. Daniel Spanke verrät schon in der Überschrift seines Textes, worin Kneffels Handschrift besteht: "Realismus ist anders", so schreibt er, und: "Distanz, Serie und Ornament als künstlerische Strategien".
Spanke geht dabei ausführlich auf die Ambivalenz zwischen vordergründiger Perfektion und hintergründigem Realismus ein - Gegensatzpaare, die bis heute das Oeuvre Kneffels charakterisieren. Zuviel verraten hat er aber dennoch nicht. Das ständige Spiel der Künstlerin mit Kunst und Realität, Unvoreingenommenheit und kunstgeschichtlicher Bedingtheit (die man auch Rezeption nennt) lässt keine eindeutigen Bewertungen zu. Diese würde sich Karin Kneffel auch ohnehin verbitten.
Dieter Krieg. macht nichts. Gezeichnete Bilder 2003-2005.
2 Bände im Schuber (Hoch- und Querformat). Mit Beiträgen von Hans Günther Golinksi, Johann-Karl Schmidt, Volker Adolphs, Klaus Gerrit Friese, Dirk Teuber. Hrsg.: Stiftung Dieter Krieg - Klaus Gerrit Friese, Stuttgart 2006, 186 Seiten, 109 farbige Abbildungen. 30 Euro
In zwei großen Ausstellungen des Jahres 2006 im Museum Bochum sowie im arp museum Bahnhof Rolandseck war wenige Monate nach Kriegs Tod sein letzter Werkkomplex zu sehen: die Zeichnungsbilder mit ihrer großformatigen und großartigen Vermengung von Bild und Text - ein Thema, das Dieter Krieg über Jahrzehnte hinweg beschäftigte, das er in den letzten Jahren aber intensivierte.
Die zwei Bände geben Einblick über die zunehmende Reduktion der Farbe, nicht jedoch der malerischen Ausdruckskraft. Kontrast und Einheit von Mal-Macht und Wort-Macht sind das Thema der Arbeiten und dieses Katalogs.
Wörtliche Malerei. Rolf Gunter Dienst - Dieter Krieg.
Mit Beiträgen von Dieter Ronte, Hans-Joachim Müller, Dieter Krieg, Eduard Beaucamp, Rolf-Gunter Dienst. KunstMuseum Bonn 2006, 160 Seiten, 63 größtenteils farbige Abbildungen. 25 Euro
Wir sind Freunde, meinte Dienst über sein Verhältnis zu Krieg. Waren sie auch Brüder im Geiste, wenn es um ihre Kunst geht, die auf den ersten Blick wenig Gemeinsamkeit verrät? Das Buch und die Ausstellung in Bonn Ende 2006 sind - so heißt es - als optische Dialogform gedacht. Der gemeinsame Ansatz ist die Malerei über Worte. Beide Künstler eint auch die hohe literarische Qualität ihrer Werke. Darauf geht die Publikation ausführlich ein.
Einigkeit besteht (bestand!) für Krieg und Dienst auch darin, dass für sie die Malerei existenziell war. In kaum einem Oeuvre unserer Zeit kommt dies deutlicher zum Tragen als bei Dieter Krieg. Rolf-Gunter Dienst selbst äußert sich in einem kleinen Essay dazu. Andererseits schreibt Hans-Joachim Müller über Diensts Beschäftigung mit dem Moby-Dick-Thema - was sich in großformatigen Farbtafeln niedergeschlagen hat. Im Spannungsfeld zwischen literarischer Malerei ("wörtlicher Malerei") und malerischer Malerei streben hier zwei Künstler nach Antworten.
Dieter Krieg. Kreuze und Blüten
Mit Beiträgen von Andreas Kühne, Betarice Lavarini, Jürgen Lenssen, Dietmar Oechsler und Erich Wischke. Hrsg.: Deutsche Gesellschaft für christliche Kunst 2002, 66 Seiten, 68 farbige Abbildungen. 15 Euro
Das Buch führt illustriert ein wichtiges Werkthema. Die dargestellte Serie von 12 Blüten stammt durchweg aus dem Jahr 2001, doch kein Bild gleicht dem anderen - weder im Format noch in der Darstellung. Dieter Kriegs heftiger Gestus zeigt sich auch in den mit Inschriften versehenen Kreuzen von 1994/95.
Das Zusammenspiel der beiden Sujets öffnet - gemeinsam mit denn redaktionellen Beiträgen - den Blick auf Kriegs Verhältnis gegenüber "Wort und Ding".
Dieter Krieg. Radierungen
Hrsgg.: Andreas Beaugrand, Klaus Gerrit Friese, manus presse 1999, 72 Seiten, 74 Abbildungen. 15 Euro
Das Buch der Radierungen dokumentiert das Werk ab 1990. Es zeigt die Entwicklung einer eigenen Bildsprache. Bewegen sich die ersten Radierungen im gewohnten Kanon, was das Format der Platten wie die Variation der Motivik innerhalb seines Werks betrifft, so entwickelt sich im weiteren Verlauf etwas vollkommen Eigenständiges.
Unmittelbar anschaulich wird dies in den Wortradierungen zum Ende des Buchs. Sie nehmen die Grenzen der Gattung Grafik in den Blick und entwickeln an dieser Grenze suggestive Bildlösungen.
Dieter Krieg. Zeichnungen
Text: Klaus Gerrit Friese, manus presse 1989, 72 Seiten, 73 Abbildungen. 10 Euro
Dieter Krieg als Zeichner vorzustellen bedeutet auch, in ein bekanntes Bild Korrekturen einzutragen. Hier werden Arbeiten aus den Jahren 1972 bis 1988 gezeigt. Kriegs Zeichnungen haben einerseits dienenden Charakter (Studien und Skizzen), andererseits sind sie aber durchaus als selbstständig anzusehen.
Die als Zeichnung hier vorgestellten Werke sprengen zum Teil durch die Vermischung von Techniken und durch die Einbeziehung von Materialien den konventionellen Gattungsbegriff.
Dieter Krieg. Kunst ist der Zweck der Kunst
Erschienen zur Ausstellung in der Galerie der Stadt Stuttgart (1999), in der Kunsthalle Baden-Baden (1999) und im Von der Heydt-Museum Wuppertal (1999) mit Texten von Johann Karl Schmidt (Hrsg.), Lutz Casper, Klaus Gallwitz, Klaus Gerrit Friese u.a.. 2 Bände. Band 1: 96 Seiten, 54 Abbildungen, Band 2: 112 Seiten, 53 Abbildungen, zusammen 35 Euro
In der logischen Fortsetzung der 1993 in der manus presse erschienenen zweibändigen Publikation (von 1965 an), die die bis dahin gemalten Bilderserien in Auszügen publizierte, zeigen nun diese beiden Bände - in der Aufteilung Hochformat für die hochformatigen Bilder und Querformat für die querformatigen Bilder - die kompletten Serien. So wird ein fast vollständiger Überblick über das Werk von 1994 bis 1999 möglich.
Dieter Krieg. Arbeiten 1965-1993
2 Bände im Schuber, Texte von Klaus Gallwitz, Klaus Gerrit Friese, Dieter Krieg und Jens C. Jensen, manus presse 1993, Bd. 1: 118 Seiten, 76 Abbildungen; Bd. 2: 120 Seiten, 67 Abbildungen, zusammen 80 Euro
Losgelöst vom Ort ihrer Ausstellung wird hier ein weit gespannter Querschnitt über die Gemälde Kriegs gezeigt. Einige Aufnahmen machen dennoch die Ortsgbundenheit der Arbeiten deutlich. Die Aufteilung in zwei Bände ermöglicht die Trennung nach Quer- und Normalformaten und dadurch die Vergleichbarkeit der verschiedenen Werke. Mehrere Beiträge versuchen sich, dem vielgestaltigen Phänomen der Malerei Kriegs zu nähern und werfen doch mit jeder Antwort neue Fragen auf.
Hartmut Neumann. Tiergärten
Katalog zur Ausstellung Württembergischen Kunstverein (2004) und im Museum Bochum (2004/05). Hrsgg. und Texte: Jens Kräubig, Stuttgart, und Hans Günther Golinski, Bochum, 2004. Weiterer Beitrag: Siegfried K. Lang. 112 Seiten, 54 Abbildungen. 20 Euro
Das Buch gibt einen ausführlichen Überblick über die Gemälde der 1990er Jahre bis Ende 2003. Es führt die verschiedenen klein-, mittel- und großformatigen Bildserien des Künstlers mit Pflanzen-, Tier- und Menschenmotiven vor und macht sie vergleichbar. Der Katalog macht außerdem die kontinuierliche Weiterentwicklung seiner malerischen Bildauffassung deutlich. Golinski ordnet das Werk konsequenterweise "zwischen Magie und Sachlichkeit" ein.
Hartmut Neumann. künstlich - natürlich
Katalog zur Ausstellung "Fotoarbeiten" in der Städtischen Galerie Delmenhorst (2003). Hrsg.: Städt. Galerie Delmenhorst, 2004. Beiträge: Barbara Mauck, Marie Luise Syring. 136 Seiten, 118 Abbildungen. 20 Euro
Die Fotoarbeiten Neumanns werfen ein neues Licht auf sein malerisches Werk. Im wahrsten Sinne sind es Tier-Still-Leben, die die Künstlichkeit der Tiere durchexerzieren. Schärfer noch als in der Malerei führt Neumann in den Fotoarbeiten eine natürlich-künstliche Welt vor, in der die "Fauna" in grotesker Erinnerung fortlebt. Alle "Natürlichkeit" ist dem ästhetisierten Genuss, der Verfügung, dem theatralischen Spielbedürfnis und den Repräsentationsbedürfnissen der menschlichen Subjekte unterworfen.
Hartmut Neumann. Fauna und Flora
Katalog zur Ausstellung in der Städtischen Galerie Tuttlingen (1998) und im Kunstverein Wolfenbüttel (1998). Hrsgg.: Dr. Anja Eichler, Tuttlingen, und Hartmut Neumann, Köln, 1998. 42 Seiten, 32 Abbildungen. 10 Euro
Neumanns außergewöhnlich reiches Oeuvre - von der Fotografie zur Malerei - wird in einer kleinen, aber außergewöhnlich schönen Übersicht dokumentiert. Die Entfaltung des Werks von der Schwarz-Weiß-Fotografie über die farbigen Cibachrome bis hin zur vollen Pracht der Malerei erfährt hier eine besondere Würdigung.
Heribert C. Ottersbach. Erziehung zur Abstraktion. Die Architekturbilder.
Katalog zur Ausstellung Mathildenhöhe Darmstadt (2008). Hrsg.: Ralf Beil. Texte: Ralf Beil, Michel Foucault, Kai-Uwe Hemken, Carola Kemme, Friedrich Nietzsche, Heribert C. Ottersbach, Fernando Pessoa. Ostfildern, 2008. Deutsch-englisch, 176 Seiten, 155 Abb., davon 73 farbig, gebunden, € 39,80
Nicht weniger als eine Neubewertung der Moderne versucht Heribert C. Ottersbach in seiner künstlerischen Arbeit. Aus vorgefundenen Materialien und eigenen zeichnerischen Entwürfen entwickelt der Maler seine Bildideen – darunter auch ein Vielzahl von architektonischen Sujets, für ihn abstrakte, geometrische Figurationen einer durch die »Erziehung» disziplinierten Gesellschaft.
Ottersbachs Architekturdarstellungen tragen zum Teil ironisch-sarkastische Titel wie Die Wiederentdeckung des Bauhauses aus dem Geist der postmodernen Gartenlaube (2002) oder Die neue Schule von Athen (2002). Ein deutlicher Verweis auf seine kritische Grundhaltung gegenüber der Moderne und ihren Manifestationen, deren Utopiegehalt wie Sinnverlust der Künstler in seinen Arbeiten in distanziert prüfender Bildsprache auslotet. (Verlags-Information).
Heribert C. Ottersbach. Hälfte des Lebens.
Katalog zur Ausstellung ALTANA Kulturstiftung, Sinclair-Haus (2008) und Museum Villa Stuck (2008/09). Hrsgg.: Michael Buhrs, Andrea Firmenich. Texte: Michael Buhrs, Andrea Firmenich, Johannes Janssen. Köln, 2008. 162 Seiten mit 90 farbigen und 3 Schwarzweiß-Abbildungen, gebunden, € 36,–
Ottersbach zählt zu den profiliertesten deutschen Malern der Gegenwart. Im Mittelpunkt seines Werkes stehen Fragen nach der Geschichte der Moderne, dem Stellenwert von Kunst sowie der gesellschaftlichen Rolle des zeitgenössischen Künstlers. So ist ein wesentlicher Bestandteil seines Werkprozesses die Recherche in Archiven und öffentlichen Medien.
Er arrangiert seine Bildkompositionen am Computer, bevor er sie auf die Leinwand oder das Büttenpapier überträgt. So entstehen Bildwerke wie Traumbilder, die das spezifische Merkmal einer Malerei im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit thematisieren. Der Katalog gibt neben den Arbeiten von 2002 bis 2008, die der Künstler mit den Begriffen »Idylle«, »Melancholia« und »Pastorale« überschrieben hat, Einblick in die Arbeitsmethode des Künstlers (Verlags-Information).
Heribert C. Ottersbach. In Erwartung der Ereignisse. Werke 1995-2006.
Mit Beiträgen von Durs Grünbein, Martin Hellmold, Elke Kania, Reinhard Spieler. Hrsg.: Götz Adriani, Kunsthalle Tübingen. Verlag Hatje-Cantz, Ostfildern 2007. 192 Seiten, 165 farbige Abbildungen. 20 Euro
In einer großen Ausstellung stellte die Tübinger Kunsthalle im Frühjahr 2007 das Werk Ottersbachs der letzten Dekade vor. Die Intention: Malerei als integralen Bestandteil des gesellschaftlichen Diskurses verständlich zu machen - als einen Ort, gedankliche Vorgänge malerisch-bildlich zu platzieren.
Ein Schwerpunkt von Ausstellung, Abbildungen und Text liegt auf den zwischen 2004 und 2006 entstandenen Nachbildern, 61 Porträts, die erstmals vollständig präsentiert werden. Biographie, Bibliographie und Verzeichnisse sowie ausgezeichnete Reproduktionen machen das Buch zu einem hervorragenden Nachschlagewerk.
Heribert C. Ottersbach. UnderCover - Von Büchern und Bildern
Publikation zur Ausstellung im Museum Burg Wissem, Troisdorf (2005). Hrsg.: Maria Linsmann, mit Textbeiträgen von Maria Linsmann und Marie Luise Syring (deutsch und englisch). Troisdorf, 2005. 80 Seiten, 45 Abbildungen. 20 Euro
Linsmann beschäftigt sich mit den Künstlerbüchern von Ottersbach: Sie sind weder reines Maler- noch traditionelles Skizzenbuch, sie sind nicht nur komplexe Materialsammlungen, sondern auch Zeugnisse der differenzierten Entstehungsprozesse der Gemälde. Sie charakterisiert das Oeuvre als Umkreisungen eines Themas mit zahlreichen Verfremdungen und Uneindeutigkeiten.
Syring setzt sich mit Ottersbachs Kritik an der Moderne auseinander, indem er sich in seinen Arbeiten von der Tyrannei der Geschichte befreit. Neben den Zitaten und Bildquellen, die eine wesentliche Grundlage seiner Werke sind, stehen Dekonstruktivismus und Störungen, wodurch sich immer wieder neue Lesarten ergeben.
Heribert C. Ottersbach. Künstlers Atelier
Publikation zur Ausstellung im Mannheimer Kunstverein (2002). Hrsg.: Martin Stather, mit Textbeiträgen von Martin Stather, Gabriele Ewenz und Heribert C. Ottersbach. Köln, 2002. 80 Seiten, 62 Abbildungen. 20 Euro
In einem ausführlichen Gespräch zwischen Gabriele Ewenz und dem Künstler geht es um die Frage Das Archiv - Künstlers Atelier? Über Ottersbachs Verhältnis zum Archiv als Ort und als Topos erhält man wesentliche Aufschlüsse über die Historizität seiner Kunst, über den Schaffensprozess, über "Manipulationen" und letztlich auch über die "Bedeutung" seiner Arbeiten.
Simon Pasieka. gelandet
Texte von Klaus Gallwitz, Simon Pasieka, Frank Frangenberg. Hrsg.: Klaus Gerrit Friese, Galerie manus presse 2007, 134 Seiten, 55 Abbildungen. 25 Euro.
Simon Pasieka ist gelandet! Sein Wunderwald ist unter uns. Außenwelt und Innenwelt - Traum und Realität - Arkadien und Alltag sind nicht mehr für ewig getrennt. Man muss es nur zulassen. Pasieka schreibt: Manchmal habe ich vor dem Aufwachen den Eindruck, mit dem Rücken direkt auf der Erde zu liegen, hinter mir die große Kugel. In der kleinen Spalte, zwischen Traum und Wachsein, klebt mein Ich auf dem Boden, fast substanzlos, gerade schwer genug, um bei der Geschwindigkeit, mit der sich die Knolle in die Zukunft dreht, noch am Boden haften zu bleiben. Draußen wird die Luft dünn. Mein Biotop ist hier. An den Traum erinnere ich mich nicht mehr, ich weiß nur noch, dass mir alles getrieben und unaufhaltsam vorkam.
Ist dieses Paradies im nirgendwo oder überall? Die Ambivalenz wird in jedem Bild spürbar: Aus EIN wird NIE - aus ON wird NO. Die Gemälde sind schwarzweiß, sie heißen Traum, Zwillinge oder auf der anderen seite. Hier ist dort und nie ist jetzt. Davon handelt das Buch - davon handelt Pasiekas Malerei.
Simon Pasieka. Vertreibung ins Paradies
Text von Andreas Schalhorn, manus presse 2004, 32 Seiten, 21 Abbildungen. 5 Euro.
Anlässlich der Ausstellung in unserer Galerie, nähert sich der Leiter des Berliner Kupferstichkabinetts, Dr. Andreas Schalhorn, in seinen "Anmerkungen" dem Werk Pasiekas an. Die Herauslösung der Menschen aus der modernen Zivilisation und ihr Verhältnis zur Natur in einem paradiesischen Arkadien - wie auch ihr Verhältnis zueinander - stellt der Autor als Parallel- bzw. Gegenwelt zu unserer Wirklichkeit heraus. Er verweist auf die hohe malerische und zeichnerische Präsision Pasiekas, die den Betrachter in ihren Bann zieht, ihn aber auch irritiert. Dem "als ob" in der Malerei entspricht ein "als ob" der dargestellten Realität.
Walter Stöhrer. Der Zauberer des Staubs
Hrsg.: Städtisches Kunstmuseum Spendhaus Reutlingen 1999. 64 Seiten, 42 Abbildungen - vergriffen.
Dieser Katalog erschien anlässlich der Verleihung des Jerg-Ratgeb-Preises in Reutlingen. Es handelt sich dabei um den letzten großen Zyklus von Arbeiten auf Papier "Der Zauberer des Staubs" zu Gedichten des syrischen Lyrikers Adonis. Der Zyklus wurde 1998 im Städtischen Kunstmuseum Reutlingen ausgestellt. In den Arbeiten ist eine ungeheure Konzentration und Verdichtung des lebenslangen Themas von Walter Stöhrer zu spüren: die Bearbeitung, die Ineinarbeitung von Literatur in das Bild, das mit hohem persönlichen Einsatz entsteht und das wie bei kaum einem zweiten Maler der Gegenwart von den Bedingungen und den Möglichkeiten der Existenz erzählt.
Jan Voss. estampes-druckgrafik
Hrsgg.: Galerie Lelong (New York/Paris/Zürich), Galerie manus presse (Stuttgart) 2001. 82 Seiten, 180 Abbildungen, 30 Euro.
Im umfangreichen Oeuvre von Jan Voss sind die Disziplinen der Druckgrafik - Holzschnitt, Radierung, Linolschnitt, Lithografie, Siebdruck - vollständig vertreten. Die Intensität der Beschäftigung mit den einzelnen Techniken ist aber ganz unterschiedlich. Eine überragende Bedeutung haben der Holzschnitt und die Radierung, wobei die Arbeit mit und an ihnen mit dem Prinzip der Serie spielt.
Voss' Druckgrafik offenbart ein ganz außerordentlich reiches Werk - sowohl was die Quantität als auch die Differenzierung im Detail betrifft. Dieses Buch macht den bemerkenswert freien Umgang mit grafischer Technik anschaulich.